Atemtherapie für Kinder
Atemempfindung ist Körperempfindung
Je früher Kinder/ Jugendliche einen Zugang zu ihrem eigenen Atem und zu ihrer Körperempfindung herstellen können, desto bewusster können sie diese in ihren Alltag integrieren und stetig ausbauen und vertiefen.
Ihr eigener Atem wird für die Kinder und Jugendlichen:
- zur Kraftquelle
- zur Stärkung des Körpers und des Immunsystems
- zum Ort der Beruhigung, des Gehalten sein bei Ängsten, Wut und Trauer
- führt sie zu einer gelösteren und klaren Sprache und zu einer frei schwingenden und erklingenden Sprachmelodie.
- Er öffnet und fördert ihren Zugang zum eigenen Selbst.

Bei diesen Thematiken ist eine Atemtherapie empfehlenswert:
- Mundatmung
- Offene Mundstellung
- Wechselatmung
- Sprachliche Auffälligkeiten in der Artikulation, Ausatemfluss, Mundbewegung
- Zehengang/ Trippeln
- Fehlende Körperempfindung
- Verdauungsprobleme
- Long Covid
- Asthma und Heuschnupfen
- Schnarchen
- Zähneknirschen
Atemtherapie ist unterstützend für Kinder bei:
- der Regulierung und dem Zulassen von starken Emotionen wie Wut, Trauer etc.
- Hochsensitivität, Hochsensibilität
- Prüfungsstress
- Übergänge
z.B. in den Kiga, vom Kiga in die Schule, in eine Freizeitaktivität, bei Veränderungen in der Familie, - Angst
- Mobbing
- Körperhaltungen
die Körperhaltung und das Schreiten/ Gehen ist ein physisch – psychischer Selbstausdruck - Tanz und Gesang
die seelische Anbindung «ich bin mein Fuss, meine Hand oder mein Ton in Verbindung zum physischen Körperausdruck, wird dadurch zum ganzheitlichen Ausdruck meiner selbst im Stimmklang und der Bewegung.
Arbeitsweise und Setting
Meine Arbeitsweise mit Kindern ist ganzheitlich, bewegend- spielerisch und den Ressourcen der Kinder angepasst.
Es soll Freude bereiten den eigenen Atem und Körper kennen zu lernen.
Gefördert wird über diese Arbeit am eigenen Atem eine bewusste Körperwahrnehmung, ein achtsames Umgehen mit dem eigenen Körper und Atem sowie ein anwesend Dabeisein können während den Körperübungen.
Über das Gesunde, dem positiv Vorhandenen nähern wir uns in den Settings den das Kind und die Eltern beschäftigenden Thematik.
Während den Setting trägt das Kind bequeme Kleidung.
Wir arbeiten vorwiegend im stehenden, bewegenden oder sitzenden Element.
Eine Behandlung im Liegen bietet sich dann an, wenn der Behandlungsverlauf dies zeigt und das Kind/ Jugendliche dem zustimmt.
In die Settings mit integriert werden die Begabungen und die Vorlieben der Kinder.
Wodurch der Thematik des Selbstausdrucks einen eigenen Zugang und Vertiefung eröffnet werden kann. Nur was für die Kinder begreifbar, empfindbar wird können sie in ihren Alltag integrieren und zu Hause umsetzen.
Diesem intuitiv entstehende Selbstausdruck wird während oder in der Vertiefung nach den Körperübungen Raum gegeben über den malerischen, gestaltenden, erschaffenden, sprechenden, bewegenden, tönenden, singenden oder tanzenden Ausdruck.
Mehr zu:
- Mundatmung
Ein- und Ausatmen geschieht fast ausschliesslich oder mehrheitlich durch den Mund, anstatt dass diese Wechsel über die Nase erfolgen. - Offene Mundstellung
der Mund bleibt über den Tag immer (leicht) geöffnet ohne aktiv bewegt zu werden. Ebenso während des Kauvorganges oder beim Schlafen. - Wechselatmung
Der Wechsel, von einatmen durch die Nase und ausatmen durch den Mund gelingt nicht mehr oder nur unter grosser Konzentration. - Bei sprachlichen Auffälligkeiten
in der Artikulation, im Ausatemfluss, in der Mundbewegung.
Oftmals lastet hier zu viel Druck auf den Stimmlippen, die Gesichtsmuskulatur ist eher unter- oder überspannt und das Zwerchfell ist festgehaltener. - Zehengang/ Trippeln
Läuft das Kind beim Gehen stetig nur auf den Zehenballen hemmt dies seine tiefere Atmung und belastet seinen natürlich federnden, aufrechten Gang. - Fehlende Körperempfindung
Entfällt die eigene Körperempfindung wird der Körper oft als inexistent, als unwichtig oder als Mittel zum Zweck empfunden. Deshalb fehlt dem Kind dann oft die eigene (Raum-) Orientierung, der innere Halt und die Stabilität, bis es sich in seinem Körperhaus wohl und zu Hause fühlen kann.
Die nicht bewusst vorhandene Körperempfindung beeinflusst ebenfalls das Wahrnehmen und Empfinden können der physischen und psychischen Grenze des Gegenübers, weshalb dann der Umgang und die Berührungen oftmals grob und wenig Empathie sind.
Die Verbindungen der Extremitäten Kopf-Hals, der Beine – Füsse, oder der Arme – Hände zum Rumpf über die Körperempfindung braucht oftmals länger bis diese bewusst wahrnehmbar wird.
Trotzdem kann es sein, dass das Kind zeitgleich sein Körperinneres gut wahrnehmen und empfinden kann. - Verdauungsprobleme
Die über den Mund aufgenommene Nahrung passiert auf ihrem Weg bis zur Ausscheidung verschiedene Übergänge. Während diesen Übergängen wird die Nahrung rhythmisch immer weiter zerkleinert. Das Zwerchfell senkt sich nach unten ab und massiert durch diesen Druck im Einatem die Verdauungsorgane. Schwingt das Zwerchfell im Ausatem zurück nach oben, erhalten die Bauchorgane wieder mehr Raum. Deshalb ist ein frei schwingendes Zwerchfell und eine eutone/ ausgewogene Körperspannung im Bauchraum existentiell für eine gute Verdauung. Das Kind lernt durch Körperübungen und dem dazu nehmen seiner Hände und seines Atems, diesen Vorgang positiv zu unterstützen. - Asthma, Heuschnupfen
Es hilft den Kindern, wenn es ihnen gelingt ihren Ausatem gelassen zu verlängern, einen Moment zu warten um dann wieder entspannter einzuatmen. Sich seinem Atem wieder angstfreier zuwenden zu können, gibt dem Kind zusätzliche Gelassenheit und eine freier werdende Atmung in der Lunge. - Long Covid
Kinder erleben auf sehr ähnliche Weise wie Erwachsene diese starke, körperliche Müdigkeit und den schnellen Verlust der Körperenergie. Die Atemtherapie kann ein sehr hilfreicher Begleiter sein um diese Körperenergie/ Zellenergie/ Zellatmung wieder zu beleben. Dieser Aufbau erfordert Zeit und es ist wichtig, jeden noch so kleinen Erfolgsschritt zu würdigen. In der Langsamkeit, im Warten und Zulassen können, entsteht neue, körperliche Kraft.
Meine Arbeitsweise, meine Arbeits-Instrumente
entstammen aus der Atemarbeit von Ilse Middendorf, «der Erfahrbare Atem» und der daraus entwickelten Zusatzausbildung Atem, Tonus, Ton, «Stimme von Fuss bis Kopf» von Maria Höller Zangenfeind». Ebenso basiert der Ansatz, «Atemtherapeutische Arbeit und kreative Ansätze im malerischen und sprachlichen Ausdruck» von Nele Wasmuth, auf der Atemtherapie nach I. Middendorf.
Zusätzlich mit integriert wird mein Fachwissen aus der Hochsensibilität sowie unterschiedliche Weiterbildungen im Bereich Therapie und Pädagogik für Kinder.




